Kreisvorstand fordert massive Aufstockung der Mittel für die Sanierung der Landesstraßen

Der FDP-Kreisvorstand hat bei seiner gemeinsamen Sitzung mit dem FDP-Kreisverband Ostalb am vergangenen Donnerstag in der Kreissparkasse in Backnang von der grün-schwarzen Landesregierung eine massive Aufstockung der Finanzmittel für die Sanierung der Landesstraßen gefordert.
„Wir werden die Sanierung unserer Verkehrsinfrastruktur auch zu einem Hauptthema im kommenden Bundestagswahlkampf machen, denn Infrastrukturpolitik ist beschäftigungswirksame Konjunkturpolitik. Und wir können es uns als wirtschaftsstarkes Bundesland nicht erlauben, dass unsere Landesstraßen nicht im notwendigen Umfang saniert werden“, so FDP-Kreisvorsitzender und Landtagabgeordneter Jochen Haußmann.

Hintergrund einer gemeinsamen Resolution des FDP-Kreisvorstandes Rems-Murr mit dem FDP-Kreisvorstand Ostalb ist die Tatsache, dass von insgesamt 1780 Kilometern Landesstraßen, die eine hohe bis sehr hohe Sanierungsdringlichkeit aufweisen, noch 1480 Kilometer zu sanieren sind. Dies entspricht laut Haußmann einem Finanzvolumen von rund 440 Millionen Euro. Die über 700 Ausbau- und Neubaumaßnahmen an Landesstraßen wurden seitens des Verkehrsministeriums auf 123 Projekte gekürzt. Haußmann: „2016 bis 2019 können gerade einmal 31 Projekte umgesetzt werden.“

Mit großer Sorge verfolgt die FDP Presseberichte über geplante Sparmaßnahmen des Landesverkehrsministeriums. Zahlreiche Straßen und Brücken im Rems-Murr-Kreis und Ostalbkreis seien sanierungsbedürftig. Festzuhalten sei, dass im Rems-Murr-Kreis als auch im Ostalbkreis keine wesentlichen Ausbau- und Neubaumaßnahmen in den Jahren 2016 bis 2019 vorgesehen sind.

2016 sollen 134,3 Millionen Euro in den Aus- und Neubau sowie den Erhalt der Landesstraßen fließen. Unter der alten grün-roten Landesregierung wurden 2015 noch 159,6 Millionen Euro in die Landesstraßen investiert. Allein für den Erhalt und Sanierungen wären jedoch 120 Millionen Euro jährlich notwendig. Heute stehen aber nur Gesamtmittel in Höhe von 82 Millionen für die Sanierung zur Verfügung. „Damit fährt Baden-Württemberg auf Verschleiß“, kritisiert Haußmann den Verkehrsminister Winfried Hermann, der im Nachtragshaushalt 2016 die Mittel für die Landesstraßen kürzen möchte.

Deshalb fordert die FDP, die Mittel für den Erhalt und den Ausbau der Landesstraßen aufzustocken, ein Brückensanierungsprogramm mit 40 Millionen jährlich umzusetzen und unverzüglich mit der Planung des Autobahnzubringers L 1115 zu beginnen, damit der dreispurige Ausbau zwischen Backnang und Mundelsheim vorangetrieben werden kann.

Als „außerordentlich erfreulich“ bewertete der FDP-Kreisvorstand den Einzug der Berliner FDP in das Abgeordnetenhaus. „Das ist eine ausgezeichnete Motivation für uns und hat natürlich auch bundesweite Signalwirkung, wenn wir als Liberale in der linksgeprägten Bundeshauptstadt wieder erfolgreich sind“, so Haußmann. „Die Stimmungslage in der Bevölkerung der FDP gegenüber wird wieder positiver“, stellte Haußmann fest.

Hier können Sie die komplette Resoulution herunterladen.

15-Minuten-Takt kommt für die FDP zu langsam

Regionalversammlung lehnt schnelle Einführung des Viertelstundentaktes ab

Die Regionalversammlung hat der schrittweisen Einführung des Viertelstundentaktes bei der S-Bahn zugestimmt. Aber sie hat die Chance verpasst, das schnell zu tun. Die FDP-Regionalfraktion hatte eine Einführung bis Ende 2018 beantragt, fand aber keine Mehrheit dafür.

Armin Serwani, der verkehrspolitische Sprecher der Fraktion, bedauert wie die ganze Fraktion, die Entscheidung der Regionalversammlung. „Durch die Erhöhung der Regionalisierungmittel steht in diesem und in den kommenden Jahren ausreichend Geld für eine Leistungsverbesserung zur Verfügung. Wir hatten die große Chance einen wichtigen Schritt auf dem Weg zu einer kundenfreundlichen S-Bahn schnell zu tun und auch dem Stuttgarter Feinstaubproblem ein Stück weit zu Leibe zu rücken. CDU, Freie Wahler, SPD und Linke vor allem aber die Grünen haben diese Chance vertan. Vor allem bei den Grünen kann ich dieses Verhalten überhaupt nicht verstehen.“

In der Regionalversammlung hatte die FDP einen Antrag eingereicht, der die Einführung des kompletten Viertelstundentaktes bis Ende 2018 sichern sollte. Beschlossen wurde schlussendlich von CDU, Grünen, SPD und FDP die schrittweise Einführung des 15-Minuten-Takts bis zum Jahr 2021. Die FDP stimmte dem zu, „weil das immer noch besser ist als nichts“, sagt der Fraktionsvorsitzende Kai Buschmann. „Ein gute Entscheidung ist das aber nicht.“

Chance vertan VVS-Preiserhöhung zu stoppen

VVS-Tariferhöhung zu verhindern wäre mit Grünen und den Kreistagen möglich gewesen


„Der Verkehrsausschuss der Region hat mit knapper Mehrheit den Kreistagen die Möglichkeit verbaut, die Preiserhöhung für VVS-Tickets zu verhindern.“

Das ist laut Kai Buschmann, dem Vorsitzenden der FDP-Regionalfraktion, eine Sicht auf das Ergebnis der Abstimmung im regionalen Verkehrsausschuss: 10 von 31 Regionalräten und -rätinnen waren gegen die Tariferhöhung, die Mehrheit winkte die Kostensteigerung durch. Man kann’s aber auch so sehen: „Alle Kreistage sind jetzt frei, mit einem Nein zur Tariferhöhung wenigstens ein politisches Zeichen zu setzen, dass weder S-Bahn-Qualität noch -Leistung unseren Ansprüchen genügen.“ Denn die gern beschworene Gefahr für Einnahmeausfälle einstehen zu müssen, besteht nicht: „Mit ihren 15 Prozent in der Gesellschafterversammlung erreichen die Kreise die nötige Sperrminoriät nicht.“ Ausschlaggebend für das „Ja“ zur Tariferhöhung im Verkehrsausschuss waren die grünen Stimmen. „Deren Zustimmung hat uns echt überrascht“, sagt der verkehrspolitische Sprecher der FDP-Regionalfraktion, Armin Serwani. Denn vor einem Jahr hatten die Grünen noch gegen die Tariferhöhung gestimmt. „Wer hätte gedacht, dass die umfallen.“

„Wir können dem nicht zustimmen, weil wir nicht zufrieden sind mit dem Angebot der S-Bahn, in der Pünktlichkeit wurde die Leistung nicht erbracht, das verträgt sich nicht gut, wenn wir die Tarife erhöhen.“ Das Zitat stammt von Sprecherin Eva Mannhardt (Grüne), ist allerdings ein Jahr alt und aus der Tarifdiskussion vom 24. Juni 2015. Etwas über ein Jahr später, sind nach Meinung von SPD, Linken, FDP und AfD die Zustände noch schlimmer. Aber die Chance zur einem demonstrativen Tarifstopp, die durch das „Nein“ der FDP-Regionalräte Armin Serwani und Gudrun Wilhelm bestanden hätte, verstrich: „Das ist eine sehr moderate Tariferhöhung, die nehmen wir zur Kenntnis“, sagte die gleiche Eva Mannhardt (Grüne) vor der Entscheidung 2016. Damit fehlten die grünen Stimmen zur Mehrheit von 16 Stimmen.

Rainer Ganske verwies zuvor als Wortführer der CDU aufs Angebot, dass die Erhöhung rechtfertige („Wir machen viel“) und griff damit den Ball auf, den ihm VVS-Geschäftsführer Stammler zugeworfen hatte: „Wir bemühen uns, ihre Vorstellungen zu erfüllen“. „In Tat erkennen wird, dass sich sie bemühen unsere Vorstellungen zu erfüllen.“ Bernhard Maier (Freie Wähler) fing kritisch an, weil die VVS-Einnahmen kräftig sprudeln, aber nicht so klar ist wohin: „Die DB Regio ist nach unsere Überzeugung der große Gewinner“. Er landete aber mit seinen Kollegen auch als Zustimmender. Und als Eva Mannhardt die kritische Linie der Grünen aus den Vorjahren fallen ließ, war klar, dass keine Mehrheit für einen Tarifstopp geben würde, obwohl die FDP die nötigen zwei Stimmen gebracht hätte. Die wäre aber notwendige Voraussetzung gewesen, dass es auf die Kreistage angekommen wäre.

Für die FDP-Fraktion war für ein „Nein“ auschlaggebend, dass die Leistungen vor allem im S-Bahn-Bereich keine Erhöhung rechtfertigten. In den letzten Monaten hatte sie vergeblich versucht, Mehrheiten für individuelle Entschädigungen von verspätungsgeplagten S-Bahnkunden zu finden. Das ist aber nicht durchsetzbar, „also bleibt nur alle weniger bezahlen zu lassen, sprich die Erhöhung abzulehnen“ (Serwani), was SPD (Thomas Leipnitz: „Die Schallmauer ist erreicht.“), Linke („Der Kunde wird durch weitere Baustellen drangsaliert“, Ingo Mörl) und AfD („keine zusätzliche Belastung“) in der Ablehnung zusammenführte.

Den standardmäßigen Verweis auf drohende Kosten, der in der VKA-Beratungsunterlagen ebenso zu finden ist, wie in allen Kreistagsunterlagen, die in den nächsten Tagen beraten werden, können Armin Serwani und Gudrun Wilhelm, nicht so recht ernst nehmen: „Uns wird erzählt, wir müssten den Unternehmen, die als sogenannte Verbundunternehmen-Gesellschafter die Tariferhöhung festlegen, den Ausfall bezahlen und könnten ohnehin nichts ausrichten. Wir hätten es gerne mal darauf ankommen lassen.“

Fakt ist, der Blick in den Gesellschaftsvertrag des Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart GmbH zeigt, der Vertrag definiert (in etwas komplizierten Juristendeutsch) eine Sperrminorität für die Gebietskörperschaften-Gesellschafter, sprich Region und Kreise, Land und Stadt Stuttgart. In der Gesellschafterversammlung können diese „… mit mindestens 50 v.H. der Stimmen der Gebietskörperschaften-Gesellschafter der mit den Stimmen der Verbundunternehmen-Gesellschafter beschlossenen Höhe der Tarifanpassung widersprechen und eine geringere prozentuale Tarifanpassung festlegen …“ (§10, Absatz 3 Gesellschaftsvertrag).

Die Anteile verteilen sich wie folgt: Land 7,5 Prozent, Stuttgart 7,5 Prozent, Region 20 Prozent, Kreise Böblingen, Esslingen, Ludwigsburg und Rems-Murr-Kreis je 3,75 Prozent gleich 50 Prozent der Gesellschaft. Das wurde bei der Gründung des Verbundes fein austariert, damit die öffentlichen Gesellschafter, die zahlen nicht von den Gesellschaftern, die kassieren, über den Tisch gezogen werden können. Das heißt auch: die regionalen 20 Prozent plus zwei Kreise mit zusammen 7,5 Prozent, hätten 27,5 Prozent und wären damit mehr als die erforderlichen 50 v.H. der 50 Prozent der Gesellschafter, die zahlen (= 25 Prozent).

Die Reglung bedarf allerdings nicht nur der Rechenarbeit, wenn’s drum geht, wer was kann und was nicht. Sondern auch der Rechenarbeit, was passiert, wenn die Gesellschafter, die zahlen mal nicht das zahlen oder die ÖPNV-Benutzer zahlen lassen möchten, was die Gesellschafter, die kassieren, haben möchten. Dazu sagt der schon zitierte §10, Absatz 3 Gesellschaftsvertrag: Dass „die Gebietskörperschaften, welche mit ihren Stimmrechten einen solchen Beschluss herbeiführen, den Verbundunternehmen die sich hieraus ergebenden Einnahmeausfälle ausgleichen müssen.“

Die Frage ist allerdings welche Einnahmeausfälle? Armin Serwani hat nach- und in der Sitzung vorgerechnet: Für 2015 hatte der VVS sich eine Tarifanpassung von 2,9 Prozent genehmigen lassen, die 13 Millionen Euro bringen sollte. Gestiegen sind die Einnahmen (natürlich auch dank zusätzlicher Kunden) um fast 25,7 Millionen Euro, also rund das Doppelte „und das geht schon seit Jahren so.“ Serwani („nach unserer Einschätzung ist das eine wirkungslose Drohkulisse“) wollte von VVS-Geschäftsführer Horst Stammler in der Ausschusssitzung deshalb wissen: „Wie errechnen sich denn „die sich daraus ergebenden Einnahmeausfälle“ und wie hoch ist der Betrag genau, den die Region zu tragen hätte, wenn sie eine Tariferhöhung ablehnt?“

Antwort gab’s dazu vor der Abstimmung vom VVS-Geschäftsführer keine. Die Antwort vom Verband auf die Nachfrage nach der Sitzung macht klar warum. Pressesprecherin Dorothee Lang: „ … gab’s bisher noch nicht. Es ist vertraglich nicht geregelt und es gäbe unterschiedliche Wege das zu berechnen“. Konsequenz für Kai Buschmann und die FDP-Regionalfraktion: „Wenn’s für diese Tarifrunde auch nichts mehr nutzt, weil die Kreise allein zu schwach sind, wir werden beantragen, dass die Geschäftsstelle ein Rechenmodell vorlegt, damit wir im nächsten Jahr in der Regionalversammlung und in den Kreistagen wissen, woran wir bei den VVS-Tarifen sind.“

Deutschland digitalisieren und modernisieren

lindner3-2000x1125-neu

Sich mit dem Status quo zufrieden geben? Niemals! „Besitzstandswahrung macht träge und behäbig, führt zu Angst vor Veränderung“, konstatiert FDP-Chef Christian Lindner im Gastbeitrag für „die-deutsche-wirtschaft.de“. Stattdessen brauche es mehr Optimismus und Mut zu Neuem, damit Deutschland auch in Zukunft ein starkes Land bleibe. „Wer langfristig bei Wohlstand und Chancen an der Spitze sein will, muss auch Spitze bei der Gestaltung wachstums-, arbeitsplatz- und gründungsfreundlicher Rahmenbedingungen sein“, unterstreicht Lindner. „Hier besteht dringender Handlungsbedarf.“

Der FDP-Chef prangert an, dass die schwarz-rote Bundesregierung keinen gestalterischen Anspruch mehr an den Tag legt. „Wichtige Zukunftsinvestitionen bleiben aus. Digitalisierung und demografischer Wandel werden ausgeblendet“, kritisiert er. Statt auf immer mehr Bevormundung, Überregulierung und Bürokratie zu setzen, müsse die Politik die Kräfte der Sozialen Marktwirtschaft und der Freiheit wieder stärken, fordert Lindner.

„Die Stärke der deutschen Wirtschaft liegt in unserem Mittelstand“, gibt der Freidemokrat zu bedenken. Dieser benötige aber intakte und leistungsfähige Straßen, Schienen, Wasserwege, Flughäfen und Breitbandnetze. „Die Reparatur Deutschlands kann jedoch nur ein erster Schritt sein. Wir benötigen eine Digitalisierungs- und Modernisierungsoffensive“, verdeutlicht Lindner. Dies beginne bei der Bildung, die eine gesellschaftliche Schlüsselaufgabe sei. „Wir müssen darüber hinaus das Gründerklima in Deutschland verbessern, um Start-ups besser zu unterstützen und die wirtschaftliche Dynamik zu stärken.“

Lesen Sie hier den gesamten Gastbeitrag:

Deutschland ist ein starkes Land. Aber auch ein Land, das sehr zufrieden mit sich und seinem Status quo ist. Genau das birgt Gefahren – für unsere Zukunft, für unseren Wohlstand und für Innovationen. Denn Besitzstandswahrung macht träge und behäbig, führt zu Angst vor Veränderung. Dabei liegen in Veränderung und Innovation Chancen für unsere Zukunft. Wir brauche mehr Optimismus und Schaffenskraft, mehr Mut, Neues anzustoßen, damit Deutschland auch in Zukunft ein starkes Land bleibt.

Die Leistungsfähigkeit der deutschen Wirtschaft ist das Rückgrat unseres Wohlstands. In ihrem Zentrum schafft unser Mittelstand in Industrie und Handel, im Handwerk, in den Freien Berufen, in der Landwirtschaft oder im Dienstleistungssektor Arbeitsplätze, Aufstiegschancen und Zukunftsperspektiven für alle.

Wer jedoch langfristig bei Wohlstand und Chancen an der Spitze sein will, muss auch Spitze bei der Gestaltung wachstums-, arbeitsplatz- und gründungsfreundlicher wirtschaftspolitischer Rahmenbedingungen sein. Hier besteht dringender Handlungsbedarf. Die schwarz-rote Bundesregierung legt erst gar keinen gestalterischen Anspruch mehr an den Tag: Wichtige Zukunftsinvestitionen bleiben aus. Digitalisierung und demografischer Wandel werden ausgeblendet. Europa driftet auseinander. Staatliche Eingriffe und Bevormundung sind auf dem Vormarsch. Bürokratische und finanzielle Lasten gehen an die Substanz mittelständischer Unternehmen.

Die Freien Demokraten wollen, dass die deutsche Wirtschaft auch in Zukunft Spitzenleistungen erbringen kann. Dazu muss sich die EU wieder auf ihre Kernaufgaben besinnen und den Europäischen Binnenmarkt ausbauen. Wir müssen die Kräfte der Sozialen Marktwirtschaft und der Freiheit wieder stärken. Und wir müssen mehr in die Zukunft investieren.

Erstens: Europa besser machen

Der „Brexit“ hat gezeigt, dass viele Menschen den Wert und den Nutzen der Europäischen Union für uns alle aus dem Blick verloren haben. Dazu haben Tendenzen in Brüssel, jedes noch so kleine Detail regeln und bürokratisieren zu wollen, genauso beigetragen wie Politiker am rechten und linken Rand, von denen die EU als Feindbild gepflegt wird. Ihnen könnte der Wind aus den Segeln genommen werden, wenn wir endlich zur ursprünglichen Idee Europas zurückkehren: ein Raum der Freiheit, der seinen Bürgern im Alltag immer neue Perspektiven bietet. Ein Raum der Handlungsfähigkeit. Ein Raum, der Probleme löst und Zukunftschancen schafft. Die Flüchtlingskrise, die Kontrolle der EU-Außengrenze, die Bekämpfung der organisierten Kriminalität oder die Gestaltung des digitalen Binnenmarktes verlangen nach gemeinsamen europäischen Lösungen, nicht nach einem Rückfall in nationale Egoismen. Das bedeutet aber auch: Was in Brüssel nicht geregelt werden muss, darf auch nicht geregelt werden. Denn Subsidiarität, regionale Vielfalt und der Wettbewerb der Ideen machen den Kern der europäischen Idee aus – und die EU stark.

Zweitens: Mehr Mut zur Sozialen Marktwirtschaft

Die Soziale Marktwirtschaft mit ihren Grundprinzipien Freiheit und Verantwortung hat uns stark gemacht. Doch Deutschland fremdelt gegenwärtig mit ihr. Diese Entwicklung wird auch von der Politik der Großen Koalition befeuert. Sie erhofft sich den Applaus des Tages, wenn sie staatliche Eingriffe ankündigt, um den Menschen Verantwortung zu nehmen. Subventionen für Öko-Energie, steigende Steuer- und Abgabenquote, Mietpreisbremse oder Kaufprämien für Elektroautos höhlen die Marktwirtschaft immer weiter aus und beschneiden Freiheiten. Deutschland braucht also wieder mehr Mut zur Sozialen Marktwirtschaft. Dazu gehört eine ordoliberale Regulierung der Finanzmärkte. „Too big to fail“ darf es ebenso wenig geben wie eine EZB, die pausenlos Geld druckt. Wir brauchen Wettbewerb und Marktwirtschaft im Energiesektor, kein verkrustetes Subventionssystem wie das EEG. Außerdem müssen wir unser Steuerrecht modernisieren. Es darf nicht so bleiben, dass der mittelständische Betrieb mehr Steuern zahlt als der Großkonzern. Und wir können uns keine Erbschaftsteuer leisten, die Substanz und Zukunftsfähigkeit unseres Mittelstands gefährdet.

Drittens: Deutschland reparieren, digitalisieren und modernisieren

Die Stärke der deutschen Wirtschaft liegt in unserem Mittelstand. Dieser benötigt intakte und leistungsfähige Straßen, Schienen, Wasserwege, Flughäfen und Breitbandnetze. Der Glasfaserausbau geht jedoch nicht schnell genug voran, auch weil die Bundesregierung die Re-Monopolisierung veralteter Kupferleitungen vorantreibt. Seit Jahrzehnten besteht außerdem ein erheblicher Sanierungsstau bei der Infrastruktur, der dringend behoben werden muss.

Die Reparatur Deutschlands kann jedoch nur ein erster Schritt sein. Wir benötigen eine Digitalisierungs- und Modernisierungsoffensive. Das beginnt bei der Bildung, die eine gesellschaftliche Schlüsselaufgabe ist. Die beste Bildung der Welt muss unser Anspruch sein. Auf dem Weg dorthin brauchen wir eine umfassende Digitalisierung unserer Schulen. Wir müssen darüber hinaus das Gründerklima in Deutschland verbessern, um Start-ups besser zu unterstützen und die wirtschaftliche Dynamik zu stärken. Ein bürokratiefreies Jahr für Gründer und ein investitionsfreundliches Steuerrecht wären ein guter Anfang. Wir brauchen ein modernes Einwanderungsrecht. Wir müssen Staat und Verwaltung digitalisieren: Modernes E-Government statt Amtsschimmel muss unser Ziel sein. Und wir müssen Investitionen in Innovationen stärken. Eine steuerliche Forschungsförderung für den Mittelstand wäre ein wichtiger Beitrag dazu.

Deutschland darf nicht still verharren und ängstlich Richtung Zukunft blicken. Statt die Zukunft zu fürchten, sollten wir die Zukunft tatkräftig gestalten. Dazu brauchen wir einen grundlegenden Mentalitätswechsel in unserem Land. Statt Ängste zu bedienen und Neuem ablehnend und skeptisch entgegenzutreten, brauchen wir mehr Optimismus, Enthusiasmus und Mut zu Ideen. Mit diesem Zukunftsvertrauen kann Deutschland seine Stärke erneuern und zur Republik der Chancen werden.

Newsletter 2/2016 – Aktuelles aus dem Landtag

Der aktuellen Newsletter von Jochen Haußmann ist erschienen: “Newsletter 2/2016 – Aktuelles aus dem Landtag“.

Dies und mehr erwartet Sie im aktuellen Newsletter:

– Grußwort – Jetzt zählt jede Stimme für die Vernunft
– Mash meets friends – Erstwählerparty mit Christian Lindner in Stuttgart
– Jugendpolitische Faschingsparty – Mit Erstwählern ins Gespräch kommen
– Besuch im Ärztehaus Bruchsal – Rekrutierung von Allgemein-Ärzten als politische Aufgabe
– Interview mit Jochen Haußmann – Deshalb sollten Sie mich wählen
– Rheintalbahn Markgräflerland – Unterschriftenübergabe muss zum Umdenken bewegen
– Windkraft in Manolzweiler – Pro Schurwald und FDP gegen naturzerstörende Symbolpolitik
– Badische Wirtschaftsgespräche – Die Positionen der Freien Demokraten vertreten
– Foyer Liberal mit Norbert Haug „Mobilitätsoffensive Baden-Württemberg 23“ gestalten
– Ein Blick über die Schulter – Hier war ich für Sie unterwegs

Werden wir wieder das Land, das in uns steckt – für einen Politikwechsel für Baden-Württemberg

Wahlaufruf der Freien Demokraten

Am 13. März 2016 wollen wir den ersten Schritt in Richtung Politikwechsel in Baden-Württemberg gehen. Unser Ziel ist eine Bildungspolitik, die jedes Kind fördert. Eine Wirtschafts- und Infrastrukturpolitik, die unseren Startups, dem Mittelstand, den Hidden-Champions gerecht wird. Und ein Rechtsstaat, der den Menschen vertraut und dem auch die Menschen wieder Vertrauen entgegenbringen können.

Ruelke_Wahl_16Um dies möglich zu machen, kommt es bei der Landtagswahl in erster Linie darauf an, dass viele freiheitlich gesinnte Frauen und Männer in den nächsten Landtag einziehen. Sie werden dazu beitragen, dass unser Land wieder aus der Mitte regiert wird und nicht von den politischen Rändern oder von politischen Sektierern. Sie werden die selbstbewusste, eigenständige Stimme von Freiheit und Vernunft im Parlament sein.

Die grün-rote Landesregierung hat eine miserable Bilanz in für Baden-Württemberg wichtigen Bereichen: ideologische Gleichmacherei in der Bildungspolitik, mehr Staus auf den Straßen und kaum schnelles Internet, eine verkorkste Polizeireform zu Lasten der inneren Sicherheit, eine schwindsüchtige Wirtschaftspolitik. Auf Bundesebene hat die CDU-Vorsitzende Merkel ihre Partei nach links gerückt; der Bundesfinanzminister gefährdet mit seiner Erbschaftssteuerreform den Mittelstand und will mit der drohenden Begrenzung und Abschaffung des Bargeldes den total überwachten Bürger. Alle zusammen sind sie verantwortlich für das Regierungsversagen in der Flüchtlingskrise und sorgen damit für Aufwind für Rechtsradikale.

Daher brauchen wir einen Politikwechsel im Land. Unsere inhaltliche Richtschnur sind dabei das von Landesparteitagen beschlossene Landtagswahlprogramm sowie die „Prüfsteine für den Politikwechsel“. Unser Konzept einer Zukunftspartnerschaft haben wir allen anderen demokratischen Parteien des Verfassungsbogens zugesandt.

Wir orientieren uns an Inhalten, nicht an Farben. Koalitionsaussagen als verbindliche Festlegungen sind Produkt und Instrument von Drei-Parteien-Systemen. Sie passen nicht in politische Landschaften, die aus fünf oder sechs Parteien bestehen. Lediglich Parteien, die sich in ihren Programmen oder in Äußerungen ihrer maßgeblichen Repräsentanten außerhalb der Wertvorstellungen unseres Grundgesetzes bewegen, kommen als Gesprächspartner nicht in Frage.

Inhaltliche Schnittmengen sind mit allen demokratischen Parteien vorhanden. Allerdings zeigen die Antworten von Grün und Rot auf unsere Prüfsteine, dass ein Politikwechsel mit den aktuellen Regierungsparteien schwer möglich ist. Die SPD zeigt zwar Gesprächsbereitschaft, auch vor der Wahl. Die Grünen machen deutlich, dass sie keinen Politikwechsel wollen. Deshalb können wir uns eine grün geführte Ampelkoalition nicht vorstellen. Wir sehen, dass die politischen Schnittmengen zwischen FDP und CDU im Land Baden-Württemberg am größten sind. Insofern ist die CDU unser bevorzugter Partner, wenn auch noch deutlicher Gesprächsbedarf, etwa in Wirtschafts-, Gesellschafts- und Gesundheitspolitik, bleibt.

Welche politischen Konstellationen rechnerisch möglich sein werden, entscheiden die Wählerinnen und Wähler am 13. März 2016. Für die Freien Demokraten ist eines klar: Wir werden unsere Überzeugungen nicht verkaufen. Wir können auch Opposition. Das haben wir in dieser Legislaturperiode im Landtag unter Beweis gestellt. Wir wollen unser Land wieder fit für zukünftige Aufgaben machen. Nur wer die Freiheit stärkt, stärkt
auch das Land.

Wählen Sie am 13. März den nächsten Schritt für unser Land. Freie Demokraten – FDP.